Colitis ulcerosa

Die Colitis ulcerosa (ICD-10: K51) ist eine chronisch entzündliche Erkrankung der Schleimhaut des Kolons (Dickdarms) oder des Rektums (Mastdarms). Der Befall ist in aller Regel kontinuierlich und vom Rektum ausgehend. Der Dünndarm ist nicht von der Erkrankung betroffen.

In etwa 40-50 Prozent der Fälle manifestiert sich die Colitis ulcerosa im Rektum und Sigmoid – Verbindung zwischen Dickdarm und Mastdarm. Bei 30-40 Prozent liegt eine linksseitige Kolitis – Entzündung des aufsteigenden Dickdarms – vor und in etwa 20 Prozent der Fälle eine Pankolitis, das heißt eine Entzündung des gesamten Dickdarms.

Typisch ist das Auftreten von sogenannten Pseudopolypen, welche ein charakteristisches Zeichen einer länger bestehenden Erkrankung darstellen. Aufgrund der Symptome kann eine Colitis ulcerosa leicht mit einem Morbus Crohn verwechselt werden.

Jährlich erkranken drei bis sieben pro 100.000 Menschen in Deutschland an Colitis ulcerosa. Insgesamt sind etwa 168.000 Deutsche betroffen. Die Erkrankung tritt meist zwischen dem 20. und 60. Lebensjahr auf.

Nach einem Krankheitsverlauf von mehr als zehn Jahren liegt bei Colitis ulcerosa-Patienten ein erhöhtes Risiko vor, an Kolonkarzinomen (Krebs des Dickdarms bzw. Mastdarms) zu erkranken.

Symptome & Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf Colitis ulcerosa hinweisen:

  • Schleimige, blutige Diarrhoe (Durchfälle) – wichtigstes Leitsymptom
  • Tenesmen – schmerzhafte Darmentleerungen
  • Erhöhte Stuhlfrequenz – bis zu 30 Stuhlentleerungen pro Tag
  • Gefühl der inkompletten Stuhlentleerung
  • Darmkoliken

Ursachen

Es ist bisher nicht eindeutig geklärt, wodurch die Colitis ulcerosa verursacht wird.

Die derzeit vorliegenden Befunde sprechen dafür, dass sowohl genetische Faktoren wie Allergie auslösende Antigene, Infektionen und Autoimmunphänomene als auch Kombinationen aus diesen Ursachen – multifaktorielle Genese – für die Entstehungsweise verantwortlich sind.

Weiterhin wird eine genetische Bereitschaft zur Erkrankung diskutiert – familiäre Häufung –, dabei scheinen Faktoren wie Viren, Bakterien, Psyche und Ernährung von Bedeutung zu sein.

Ferner scheinen folgende Faktoren eine Colitis ulcerosa zu beeinflussen:

  • Ernährungsfaktoren und Nahrungsbestandteile, insbesondere geringer Verzehr komplexer Kohlenhydrate beziehungsweise von Ballaststoffen
  • Nutritive Allergene – Menschen, die als Säugling nicht gestillt und mit Kuhmilch ernährt wurden, erkranken häufiger an Colitis ulcerosa Genussmittelkonsum
  • Alkohol (Frau: >40 g/Tag; Mann: > 60 g/Tag)
  • Psycho-soziale Situation (Depression und Angstzustände) und Stress
  • Umweltbelastung – Intoxikationen (Vergiftungen): Einfluss von Bakterien, Viren sowie Schadstoffen, die zu Infektionen sowie Entzündungen der Darmmukosa führen

Gerne beraten wir Sie über diagnostische und therapeutische Verfahren und vor allem über die Möglichkeiten den Folgeerkrankungen vorzubeugen.